Grundschule im Beerwinkel / BNE -Umweltschule (Ansprechpartnerin: U. Ondratschek)

Warum beschäftigen wir uns mit Terra Preta
in unserem Schulgarten?

Aus dem unteren Artikel erfährt man, welchen Einfluss die Verwendung von Pflanzenkohle auf das Klima bzw. den CO2 und Methanausstoß hat.

Terra Preta bindet CO2 im Boden für lange Zeit

Die immer fruchtbare Erde, die aus Pflanzenkohle, EM-Bakterien, Garten"abfällen", Lebensmittelresten und dem "Durchlauf" durch Bodenbakterien und Regenwürmern in unserem Schulgarten hergestellt wird, hat noch weitere, klimafreundliche Auswirkungen:

  • Essenreste aus Mensa, vom Kochen und  mitgebrachten Resten aus den Familien landen nicht im Müll, in der Verbrennungsanlage oder auf der Deponie, sondern werden mit einbezogen in den Kreislauf der  Produktion von Terra Preta
  • die Erträge auf den Beeten mit Schwarzer Erde sind so hoch, dass auf den Kauf von Gemüse, Obst etc. aus weit entfernten Gebieten (Italien, Spanien..) zum großen Teil verzichtet werden kann
  • Reste werden gleich wiederverwertet und in den Kreislauf zurückgeführt.
  • durch die Nutzung von verdünntem Urin zum Düngen  wird kostbares Wasser gespart (Toilettenspülung!)
  • das Bewusstsein für Recycling und natürliche Kreisläufe wird bei Schülern, Eltern und Lehrer gestärkt und kann zu anderen Spar- und Vermeidungsmaßnahmen führen (BNE -  Bildung für nachhaltige Entwicklung!)
  • Möglichkeiten dafür gibt es an unserer Schule:
    • Tauschladen, BücherboXX, Energie- und Mülldetektive,  Aktionen zu Recycling und Kunst, Aktion "Mit dem Fahrrad und zu Fuß zur Schule", Klimafrühstück und Klima-Dinner
    • Eltern können im Schulgarten mitarbeiten (Nachbarschaftsgarten), ihr eigenes Terra Preta Beet betreuen und dort ernten,
    • Langfristig könnte sogar eine eigene Produktion von Terra Preta Erde aufgebaut werden

Alle Möglichkeiten zusammen können schon großes Engagement und Veränderungen bei allen Beteiligten bewirken.

Wir stehen noch am Anfang und Schule bewegt sich schwer, aber durch Vernetzung von Schulen, Experten und wohlwollend Begleitenden kann Veränderung gelingen.


Aus Wikipedia:

Pflanzenkohle für Terra Preta

Klimabilanz

Pflanzenkohle besteht zu überwiegendem Anteil aus reinem Kohlenstoff, der von Mikroorganismen nicht bzw. nur sehr langsam abgebaut werden kann. Wird diese Pflanzenkohle in landwirtschaftliche Böden eingearbeitet, bleibt ein Anteil von über 80 % ihres Kohlenstoffes für mehr als 1000 Jahre stabil und stellt somit eine Möglichkeit dar, das ursprünglich von Pflanzen assimilierte CO2 langfristig der Atmosphäre zu entziehen und dadurch den Klimawandel abzubremsen.

Da Pflanzenkohle über Jahrtausende relativ stabil im Erdboden verbleibt und somit Kohlenstoffsenken bildet, ist sie neben ihrer Rolle als Bodenverbesserer zunehmend als Mittel des Klimaschutzes ins Blickfeld gerückt.

Biologische Reststoffe wie Grünschnitt, Trester oder Mist werden derzeit entweder der Kompostierung, Fermentierung oder Verrottung zugeführt. Beim Kompostieren und Verrotten vergast jedoch die Biomasse zu 60 %, respektive 99 % als CO2 und Methan.

Bei der technisch relativ einfach konstruierbaren und somit auch dezentral einsetzbaren Pyrolyse verschwelt die Biomasse zu 40 % zu reiner Pflanzenkohle; und bei der Verbrennung des Synthesegases entstehen nur relativ geringe Mengen CO2 und keinerlei Methan oder gar Lachgas

Wird die Pflanzenkohle in den Erdboden eingearbeitet, wird der Atmosphäre dauerhaft Kohlenstoff entzogen, der folglich nicht mehr zur Klimaerwärmung beitragen kann.

Da zudem die Energie des Synthesegases zur Elektrizitätsgewinnung eingesetzt werden kann und somit fossile Brennstoffe ersetzt, ist die Klimabilanz bei der Pyrolyse von biologischen Reststoffen im Vergleich zu deren bloßer Verrottung nahezu 95 % klimapositiv. Die Pyrolyse kann zudem höchst effizient in der Reststoffverwertung eingesetzt werden. So lassen sich Reststoffe aus Biogasanlagen, Pressreste aus der Sonnenblumen-, Raps- oder Olivenöl Herstellung, Gärreste aus der Bioethanolherstellung verwenden.

Mittels einer Pyreg-Pyrolyse-Anlage lassen sich beispielsweise aus je 2 Tonnen Grünschnitt rund 1 Tonne CO2 dauerhaft der Atmosphäre entziehen. Alle Energieaufwendungen wie für den Transport des Grüngutes, dessen Zerkleinerung, den Betrieb der Anlage sowie das Einbringen der Pflanzenkohle in den Boden sind dabei bereits berücksichtigt.

Die verwendete Pyrolyse-Anlage ist energieautonom und wird im kontinuierlichen Prozess betrieben. Die Energie, die zur Aufheizung der Biomasse auf über 400 Grad benötigt wird, stammt aus der Biomasse selbst und wird durch die Verbrennung des bei der Pyrolyse entstehenden Gases erzeugt.BioMaCon Anlagen nutzen zur Karbonisierung der Biomasse die Abwärme anderer Systeme. Solche Systeme sind z.B. Biogasanlagen. Zur Karbonisierung der Biomasse werden hier die heißen Abgase der Verbrennungsmotoren genutzt. Das gesamte durch die Pyrolyse entstehende Gas wird den Verbrennungsmotoren zur klimapositiven Stromerzeugung zugeführt, da es nicht mehr zur Karbonisierung der Biomasse benötigt wird. Das Pyrolysegas wird so sehr effektiv genutzt. Die Pyrolyse-Anlage kann kontinuierlich als auch diskontinuierlich betrieben werden, da durch die Abwärmenutzung die Anlage immer auf Betriebstemperatur gehalten wird und so Aufheizphasen entfallen.

CO2-Zertifikate durch Einarbeitung von Pflanzenkohle in landwirtschaftliche Böden

Wird die durch Pyrolyse gewonnene Pflanzenkohle in landwirtschaftliche Böden eingebracht, lagert sie dort ähnlich wie Erdöl oder Braunkohle über mehrere Jahrtausende stabil.

Der Kohlenstoff der Pflanzenkohle wird somit dem Kohlenstoffzyklus entzogen, da er weder durch Verbrennung noch durch Verrottung zu CO2 oder Methan umgewandelt wird. Durch den Bodeneintrag der Pflanzenkohle würden die landwirtschaftlichen Böden zu Kohlenstoffsenken, die im Unterschied zu instabilem Humus als CO2-Zertifikate geltend gemacht werden könnten.

Bei den letzten Weltklimakonferenzen gab es jedoch keinen Entscheid, derartige Sequestrierungen in einen globalen Kohlestoffhandel einzubinden. Grund dafür ist die bisher ungeklärte Frage, ob die Methode in Maßstäben durchführbar ist, die ein hinreichendes Minderungspotential enthalten und damit den administrativen Aufwand einer Aufnahme in den Kohlenstoffmarkt rechtfertigen. Die gleichzeitig bestehende Skepsis gegenüber dem realen Nutzen für die Minderung von Treibhausgasen ist der Befürchtung geschuldet, dass eine großindustrielle Pflanzenkohleproduktion eine Umwandlung von natürlichen Wäldern oder landwirtschaftlichen Flächen in Holzplantagen nach sich ziehen würde.